Der kleine Tag im Hallenbad Markt Indersdorf
Für ihr Weihnachtsschwimmen verwandelte die BRK Wasserwacht Ortsgruppe
Ainhofen das Hallenbad Markt Indersdorf in eine Bühne und ein
glitzerndes Lichtermeer. Das Musical „Der kleine Tag“ von Rolf Zuckowski
bildete die Rahmenhandlung der Darbietungen rund 120 Mitwirkender aus
allen Gruppen der Wasserwacht: für die schauspielenden Kinder in den
selbstgenähten aufwändigen Kostümen, die eleganten
Synchronschwimmerinnen des Wasserballetts, die Taucher, die mit
neonfarbigen Unterwasserlichtern die Illusion einer buntschillernden
Unterwasserwelt schufen, und die jungen Kerzenschwimmer.
Dass hinter der kurzweiligen Show sehr viel Arbeit und Training
stecken, versteht sich von selbst. Nach drei Jahren Pause hat sich die
Wasserwacht wieder an dieses Großereignis gewagt. „Unsere Mitglieder
haben sich wochenlang intensiv auf das Weihnachtsschwimmen vorbereitet.
Nur dank der vielen Helfer ist der schöne Rahmen möglich. Wir sind
stolz, so motivierte Mitglieder zu haben“, berichtet der Leiter der
Wasserwacht Oliver Welter. Viele fleißige Helfer hatten rund um den
Beckenrand Stuhlreihen aufgebaut und die Besucher durften sogar die
Schuhe im Schwimmbad anbehalten. „Wir machen anschließend alles sauber“,
teilte einer der Helfer mit. Eine ausgeklügelte Lichtshow (Technik:
Leif Sölter, Wolfgang Kaps, Matthias Göttler, Michael Reischl) sorgte
für schöne Stimmung.
Für die Pause hatte der Förderverein der Wasserwacht Ainhofen ein
Catering vorbereitet. Eine handgemalte Kulisse der Stadt, in der sich
die Geschichte des kleinen Tages zuträgt, ist das Bühnenbild, vor dem
sich die einzelnen Aufführungen im und unter Wasser abspielten. Die
Geschichte des kleinen Tages wurde fantasievoll umgesetzt. Er wünscht
sich ein wichtiger Tag im Leben der Menschen zu sein, als er durch ein
dunkles Loch vom Sternenhimmel auf die Erde fällt. Er möchte zwar nicht
ganz so wichtig sein, wie der Tag, an dem Amerika entdeckt wurde, oder
der Tag, an dem ein Krieg zu Ende ging, aber wenigstens so bedeutend,
wie der Tag, an dem der Reißverschluss erfunden wurde. Der kleine Tag –
es ist der 23. April – trifft Schulkinder und erlebt ihren Schulalltag
mit, er lernt eine Familie kennen und erfährt, dass jeder Tag anders und
neu ist. Am Ende wird er sogar als Geburtstag gefeiert. Da hat der
kleine Tag erkannt, dass es jeden Tag nur ein einziges Mal geben kann
und dass jeder noch so unwichtige Tag etwas ganz Besonderes im Leben
ist. Bis zu den Knien im Wasser stehend spielte die rund 25köpfige
Kindergruppe zur Musik vom Band diese Geschichte, immer wieder
unterbrochen von den Aufführungen im Wasser.
Die Damen führten mit Präzision und Eleganz ein ästhetisches und
kunstvolles Synchronschwimmen auf. Anmutig lagen sie schwebend im
Wasser, bildeten sternförmige Formationen, bewegten sich in exakten
Linien auseinander und wieder aufeinander zu und tauchten in einer
Choreografie, die der des Balletts ähnelt. Kunstvoll zogen auch die
Taucher am Beckengrund ihre Bahnen, die sie mit Neonlichtern
illuminierten, so dass im abgedunkelten Schwimmbad eine magische
Stimmung entstand. Und die jungen Kerzenschwimmer erhellten schließlich
den Weg des kleinen Tags zurück ins Lichtreich. Er hatte erkannt, dass
jeder einzelne Tag, und sei er noch so unbedeutend, ein Geschenk ist. Im
gemeinsamen Finale schwebte traditionell der erleuchtete Christbaum
über der Wasserfläche. Das Publikum schwenkte funkensprühende
Wunderkerzen und zauberte eine weihnachtliche Stimmung ins Hallenbad.
Die unterhaltsame Gemeinschaftsproduktion der Wasserwacht zum
Jahreswechsel wurde mit tosendem Applaus belohnt.